Religion - Background

3.07.10

Viel, manche sagen sogar, zuviel ist über die Religion des Herzogtums geschrieben worden. Um eine kurze Zusammenfassung zu schreiben muss man viel auslassen das es verdient hätte dem Heiden zu Gemüte geführt zu werden.
Aber das sei jedem selber überlassen…

Diese Welt wurde von der Göttin, Nerina, der Mutter von allem, geschaffen. Sie liess alles was heute ist aus dem Nichts entstehen. Woher sie selbst kam ist noch heute Thema unter hochrangigen Theologen, während sich das Volk darauf beschränkt dass Nerina sich selbst erschaffen hat oder schon immer da war.
Nachdem Nerina die Welt geschaffen hatte, begann Sie, diese zu bevölkern. Mit Tieren, Menschen und weiteren Wesen, von denen viele noch nicht bekannt sind und manche gar jenseits dessen liegen was Menschen wahrnehmen und verstehen können. Alles was Sie schuf bestand aus den Grundbausteinen aller Existenz: Erde, Wasser, Feuer, Eisen, Licht, Leben, Tod, Aufbau und Zerfall.

Daraufhin schuf Nerina ihre Kinder, Mira und Kor.
Mira gab sie die Herrschaft über das Wasser, den Aufbau und den Zerfall.
Kor machte sie zum Gebieter über Erde, Feuer und Eisen.

Zusammen mit ihnen stieg Nerina in der Zeit der ersten Offenbarung vom Himmel herab und sie wandelten unter den Sterblichen. Wo sie hinkamen brachten sie Licht, Glück, Weisheit und die Wahrheit über die Welt, wofür sie von den Menschen verehrt wurden, wie es noch heute geschieht. Nach langer Zeit wurden die Götter müde und kehrten in die himmlischen Tempel zurück, in denen sich jetzt die Seelen jener einfanden welche nach ihrem Tod vom göttlichen Richter für würdig erklärt wurden.

Zusammen mit den Seelen der Sterblichen wurden die himmlischen Tempel grösser, baute Mira ihre Gärten und Kor seine Schmiede, in der er das Schwert des Feuergottes schmiedete. Nerina ruhte zum ersten Mal seit sie die Schöpfung begonnen hatte, im Licht der Sonne, umgeben von Gedanken an die Zukunft und Erinnerungen an ihre Welt.

Die Welt bemerkte aber, dass die Aufmerksamkeit der Götter nicht mehr auf ihr lag. So wurde der Glaube der Menschen immer schwächer, immer mehr von dem was aufgebaut worden war zerfiel und manch einer hatte ein offenes Ohr für die Lügen der falschen Priester und Götzendiener. Erst als beinahe alle Spuren der einstigen Grösse der Menschheit vernichtet waren bemerkten die Götter was geschehen war.
Unvorstellbar war die Bestürzung Miras, die Enttäuschung Nerinas und vor allem der Zorn Kors. In einer Zeit, welche als die zweite Offenbarung in den Büchern verewigt ist, betraten die Götter ein zweites Mal die Erde. Diesesmal nicht als Bringer von Wissen und Glück, sondern als Todesbringer und Vernichter all jener die sich von ihnen abgewandt hatten.
Gross war die Zerstörung und die Wut der Götter darüber, ihrem Werk solchen Schaden zufügen zu müssen. Schlussendlich aber zerschlugen sie den letzen Rest ihrer Feinde und der Heiden und hinterliessen die Geschichte der Zerstörung als Warnung an alle die sich jemals von den Göttern abwenden sollten. Als sich die Menschen wieder über die Welt verbreiteten und die Tempel wieder aufgebaut wurden, tat sich eine von ihnen besonders hervor. In wenigen Jahren vereinte sie die verstreuten Überreste und führte sie zurück zu ihrer alten Grösse. Ihr Name war Heliodora.
Sie liess den grössten Tempel aller Zeiten bauen und setzte sich an die Spitze der Gesellschaft die sich selbst geschaffen hatte. Nach ihrem Tod wurde sie vom Richter für ihre ruhmreichen Taten geehrt und wurde in die himmlischen Tempel eingelassen, um an der Seite Nerinas zu wachen und zu geniessen wofür sie gearbeitet hatte. Doch tief in ihrem Herzen war Heliodora nicht zufrieden mit dem was sie bekommen hatte. Auf der Welt hatte sie den Weg zur Macht eingeschlagen und ihn bis zu ihrem Tod beschritten, hatte sich die Menschen untertan gemacht und sich an ihre Spitze gesetzt. Im Reich jenseits des Himmelszeltes konnte Heliodora es nicht dulden, dass ihr streben nach Macht am Ende war. Sie sah neue Mittel und Wege um dem zu entfliehen was sie hatte und sich zu mehr emporzuheben.
Heliodora betrog die Götter und bei Nacht, als sie beim Bankett lagen und sich an Wein und Speisen gütlich taten stahl sie sich von den Hallen und durchschritt die Tempel wie ein Dieb, leise und ohne Licht. Sie schlich sich in den Tempel der Mira, bis ins Herz des Bauwerks und von dort, vom höchsten Altar in der Stätte der Göttin stahl sie den Zerfall, die Macht Miras alles wieder zu dem zurückzuführen was es einst war und alles was errichtet und gebaut ist zu Staub zerfallen zu lassen. Heliodora wanderte durch die dunklen Gemäuer und betrat den Tempel der Nerina. Dort verbarg sie sich und schlich durch die Gemäuer bis sie das Innerste und Heiligste erreichte. Von dort nahm Heliodora den Tod, der alles Leben beendet und Trauer und Verlust bringt. Schliesslich durchquerte sie die himmlischen Tempel ein drittes Mal und brach in die Schmiede des Kor ein, wo seine Essen ewig brennen und die Hämmer den Stahl der Zeit formen. Tief in den heissen Kavernen seines Heiligtums betrat Heliodora den höchsten Altar Kors und nahm das Schwert des Feuergottes von seinem Platz. Die Sonne erhob sich über den himmlischen Tempeln als Heliodora die Schmieden Kors verliess, mit dem Tod, dem Zerfall und dem Schwert des Feuergottes im Besitz. Heliodora floh von den himmlischen Tempel und niemand weiss wo sie heute ist. Manche sagen dass sie in die brennenden Ebenen verbannt worden ist, manche sagen dass sie in die Welt der Sterblichen geflohen ist und ihr Unwesen treibt.
Durch ihren Frevel ist sie zum Feind der Götter geworden, zum Sinnbild für alles was sich einem gläubigen Sterblichen in den Weg stellt und sein Leben schwer macht. Ihre Diener sind zahlreich und haben tausend Gesichter wie die Lüge selbst, und ihre Intrigen sind allegegenwärtig.

Fangorn

Riedhburg 1-22, Hintergrund

Textpattern